Beim Schlaganfall zählt jede Sekunde

Bei einem Verdacht auf Schlaganfall zählt jede Sekunde. Sind Gehirnanteile auch nur für kurze Zeit durch eine verstopfte Arterie unterversorgt, kann dies zu irreversiblen Schäden führen. Es drohen Tod oder schwere Behinderung. Eine schnelle Behandlung erhält den Patient:innen behinderungsfreie Lebenszeit.


Um die Zeit vom Notruf bis zur Behandlung so kurz wie möglich zu halten, planten die Universitätskliniken in Lübeck und Køge den Einsatz von Mobile-Stroke-Units (MSU). Eine MSU ist ein Rettungswagen, der die Art des Schlaganfalls noch bei den Patient:innen vor Ort diagnostizieren kann. Dies erlaubt den direkten Transport in das am besten geeignete Krankenhaus.


Doch wo sollten die speziellen Einsatzwägen stationiert werden? Um die optimalen Basisstationen zu ermitteln, musste eine große Menge Daten erhoben und ausgewertet werden. Als wir von dem Vorhaben der Universitätskliniken erfuhren, boten wir Pro bono unsere Unterstützung an. 

Das haben wir gemeinsam erreicht

Das haben wir 
gemeinsam erreicht

Signifikante 
Zeiteinsparung

Bis zu 1,3 Stunden weniger zwischen Notruf und Behandlung.

Geschwindigkeit

Gerettete 
Lebenszeit

Statistisch gesehen 340 Tage pro Schlaganfallpatient:in.

Kundenzufriedenheit

Wissenschaftliche Veröffentlichung

Verbreitung der Ergebnisse in der 
medizinischen Fachwelt.

Idee

Pro bono 
Umsetzung

Für das gemeinnützige Ziel bot PLAN D seinen Einsatz pro bono an.

Team
Nelder-Mead Suche

Unser Vorgehen

Ist-Analyse

Um die idealen Standorte ermitteln zu können, analysierte PLAN D zunächst den Status Quo: Wie lang dauert die Patient Journey, also die Zeit zwischen Notruf und a) Ankunft des Rettungswagens, b) Ankunft beim ersten Krankenhaus für die Diagnose, c) Ankunft beim zweiten Krankenhaus für die Behandlung? Grundlage für die Analyse waren handschriftliche Aufzeichnungen von Rettungssanitäter:innen.

Datenanreicherung

Da nur wenige historische Daten zur Verfügung standen, wurden im nächsten Schritt geografische Daten sowie Zensusdaten herangezogen, um herauszufinden, in welchen Gebieten die Wahrscheinlichkeit von Schlaganfällen besonders hoch ist (z.B. abhängig vom Alter der Einwohner:innen). Auf diese Weise konnten wir fiktive Notrufe generieren, wie sie in der Realität tatsächlich vorkommen könnten.

Künstliche Intelligenz

Schließlich setzten unsere Data Scientists eine künstliche Intelligenz ein, die zunächst willkürlich einen Ort im Einzugsgebiet auswählt und für jeden fiktiven Schlaganfall errechnet, wie lang die Patient Journey wäre. Stück für Stück, Rechnung für Rechnung näherte sich die KI dem Punkt mit dem kürzestmöglichen Weg an – und ermittelte so den optimalen Standort für die Mobile Stroke Units.

Ich setze mich schon seit Langem dafür ein, die medizinische Versorgung für Schlaganfallpatient:innen zu verbessern. Die Zusammenarbeit mit PLAN D war für uns ein Glücksfall und die Ergebnisse der Datenanalysen ein absoluter Mehrwert für unsere Forschung. Sie haben das Potenzial, die Zeit zwischen Notruf und Behandlung deutlich zu verkürzen.

Prof. Dr. Georg Royl, Oberarzt der Klinik für Neurologie des UKSH
Prof. Dr. Georg Royl
Oberarzt der Klinik für Neurologie des UKSH
Standortwahl

Das Ergebnis

Das Ergebnis erfreute alle Beteiligten. Der Einsatz einer Mobile Stroke Unit an der errechneten Basisstation kann eine Zeiteinsparung von bis zu 1,3 Stunden ermöglichen, bis die Behandlung startet. Statistisch betrachtet bedeutet dies eine erhaltene behinderungsfreie Lebenszeit von 340 Tagen pro Schlaganfallpatient:in.

Verglichen mit einem normalen Krankenwagen kann der Weg der MSU bis zum Einsatzort zwar länger dauern. Doch da dann sofort die Diagnose beginnt, kann der oder die Patient:in direkt zu der Klinik mit den besten Behandlungsmöglichkeiten gebracht werden. Dies verhindert einen zweiten Transport und erhöht die Chancen auf Genesung.

Die Forscher:innen der Universitätskliniken ließen die Ergebnisse von PLAN D nicht nur in die Standortwahl, sondern auch in ihre wissenschaftliche Publikation einfließen. Auf diese Weise dienen sie als Inspiration und Informationsquelle für vergleichbare Projekte.

Die Patienten Journey im Vergleich

Patient Journey mit und ohne KI Optimierung

Unser Vortrag auf 
der re:publica 2023

Unser Experte Yannic Spreen-Ledebur enthüllt auf der re:publica 2023, wie PLAN D KI nutzt, um das Gesundheitswesen zu revolutionieren – ein Einblick in die Zukunft der medizinischen Notfallversorgung.

Sebastian Bluhm
Ihr Ansprechpartner
Sebastian Bluhm
Managing Partner
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